Liebe Studierende,
wir möchten auf die Filmprojektion KARUSSELL aufmerksam machen und erwähnen,
dass es eigens für HfG-Studenten eine Vorführung geben wird:
Do, 09.06.
14::00 Uhr
Medientheater, ZKM
Karrusell (Filmlänge ca 90 min)
Eintritt Frei!
Nach der Filmvorführung steht Gerda Leopold für Fragen und Anmerkungen zur Verfügung.
Bitte kurze Anmeldung an Ali Gharib!!
Auch hat Sie sich bereit erklärt, eine Sprechstunde am selben Abend zu geben.
Wer also Lust und Interesse hat, seine ArbeitenGerda Leopold zu zeigen,
möge sich diesbezüglich bei uns anmelden!
Filmprojektion KARUSSELL
von Gerda Leopold
https://vimeo.com/139397636
Die österreichische Filmemacherin Gerda Leopold schafft mit ihrem Film KARUSSELL einen
neuen Erlebnisraum Kino: Fünf Filme, die ausschließlich aus der Sicht der ProtagonistInnen
gefilmt wurden, werden an die vier Wände sowie Decke des eigens für die Vorführung
konstruierten kubischen Raums projiziert. Für KARUSSELL übersetzt die Filmemacherin das
Strukturprinzip des Bühnenstücks Reigen (Uraufführung 1920) von Arthur Schnitzler in eine
zeitgenössische Fassung. Die ZuschauerInnen werden unausweichlich Teil des Geschehens:
Während des Drehs trugen die SchauspielerInnen einen Helm auf dem fünf Kameras montiert waren.
Die ZuschauerInnen erleben nicht aus einer passiven Außensicht, sondern werden unmittelbar in
die Handlung hineingezogen: Ihr Gegenüber sieht sie direkt an. Mit dem erzählerischen Format,
das in Form und Inhalt neue Wege einschlägt, konfrontiert Gerda Leopold die ZuschauerInnen
mit Emotionen, die in Schnitzlers Reigen zur Sprache kommen:
Liebe, Zugehörigkeit und Verantwortung.
Gerda Leopold über KARUSSELL
„Ich wollte einen Spielfilm mit fünf Kameras machen, erzählt aus dem subjektiven Erleben
der Protagonisten. Dazu fiel mir gleich der ‚Reigen’ von Schnitzler ein,
weil das eines der wenigen Stücke ist, in dem es keine Haupt- und Nebenpersonen gibt,
sondern alle darin vorkommenden gleichwertig sind. Durch den subjektiven Blick ist das
Beurteilen der Protagonisten erschwert. Es ist mehr Leben als Kino.“
Handlung des Filmes
KARUSSEL erzählt in zehn Szenen über Liebe, Zugehörigkeit und Verantwortung:
Zwei Menschen kommen in Wien an. Die Lyrikerin will nur umsteigen und weiterreisen,
der Puppenspieler hat genug von seinen Tourneen und möchte endlich heim zu Frau und Kind.
Beide vertreten zwar deutlich ihren jeweils eigenen Standpunkt, doch die Lyrikerin lässt sich
überreden zu bleiben. Beide verbringen getrennt voneinander ihren Tag,
treffen alte Bekanntschaften, stoßen auf neue und am nächsten Tag treffen sie sich wieder.
Was sie erlebt haben, möchten sie nicht dem anderen mitteilen.
Insgesamt begegnen die ZuschauerInnen zehn ProtagonistInnen und ihren Sehnsüchten,
jeder auf der Suche nach seinem Glück. Ein Wechselbad aus Vertrauen und Misstrauen,
Lügen und Aufrichtigkeit, Ankommen und Weglaufen beginnt.