Seminare Sommersemester 2021

MINDFUCK. GESCHICHTE, THEORIE UND ÄSTHETIK UNZUVERLÄSSIGER SPIELE

Was haben die Filme “Twelve Monkeys”, “The 13th Floor” und “The Sixth Sense” gemeinsam? Sie alle gehören zu einem Genre, für das der Begriff Mindfuck geprägt wurde. Sogenannte Mindfuck- (oder Mind-Game- oder Mind-Bender-) Filme zeichnen sich durch eine Twist-Struktur aus, die den Zuschauenden eine unerwartete neue Interpretation der zuvor gezeigten Ereignisse liefert. Das Seminar geht von Filmbeispielen aus und nimmt dann verwandte Computerspiele in den Blick, die ebenfalls auf ein “to mess with your head“ zielen (Johnson 2005). Ausgangspunkte für unsere Diskussionen sind Texte genauso wie Spiele.

Terminbeschreibung: 23.04. 10-12 Uhr / Weitere Termine werden in der ersten Sitzung festgelegt.
Zeit: 10-12 Uhr
Beginn: 23.04.2021
Kontakt: thomas.hensel@hs-pforzheim.de
Ort: Online
Scheinerwerb: Leistungsschein Fachtheorie Medienkunst


ESCAPE! (TEIL III)

“Escape!“ ist die Devise einer Gruppe von Spielen, bei der es in der Regel darum geht, einen Ort, der einen gefangen hält, zu verlassen. Mittel zum Zweck sind Pfiffigkeit (sprich logisches Denken), Findigkeit und Frustrationstoleranz. Das Seminar führt die Überlegungen aus den beiden vorangegangenen Semestern fort und realisiert ein solches Spiel im Technischen Museum der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie.

Terminbeschreibung: 16.04. 12-16 Uhr / Weitere Termine werden in der ersten Sitzung festgelegt.
Zeit: 12-16 UhrBeginn: 16.04.2021
Kontakt: thomas.hensel@hs-pforzheim.de
Ort: Online
Scheinerwerb: Leistungsschein Medienkunst

 

FORUM LUDORUM – TALKING ABOUT GAME CULTURE

Game Culture, Game Design, Game Studies. Das Forum Ludorum ist die Austauschplattform des HfG Gamelab für kulturelle und wissenschaftliche Diskurse sowie gestalterische Aspekte zum interaktiven Medium Computerspiel. Gemeinsam analysieren und diskutieren wir über aktuelle Entwicklungen, Debatten, alte und neue Games. Dabei stellen wir gesellschaftliche, historische, intermediale und popkulturelle Bezüge her. Die Themen des Semesters werden gemeinsam ausgewählt. Eigene Themenvorschläge und Vorstellungen von Projekten sind herzlichst willkommen.Das Forum ist als Kernveranstaltung der Seminare “Postdigital Lab – Game, Public, Immersion” zu verstehen und fungiert ergänzend zu ihnen. Das Forum wird vor allem, aber nicht ausschließlich Erstsemestern und Neuankömmlingen empfohlen. KIT-Studierende können im Rahmen des Seminars einen Leistungsschein Fachtheorie im Ergänzungsfach Medienkunst (6 ECTS) erwerben. Die Anforderungen für den Erwerb eines Leistungsscheins sind ein Referat und eine wissenschaftliche Ausarbeitung zu einem selbst gewählten Thema aus dem Bereich Games. Das Seminar ist offen für Studierende alle Fachgruppen. Auch Personen ohne Leistungsscheinbedürfnisse sind herzlich eingeladen, mit uns zu diskutieren, ihre Projekte vorzustellen und Themen vorzustellen. Das Seminar wird hinsichtlich der Pandemielage weiterhin über den HfG GameLab Discord abgehalten.

Terminbeschreibung: Mittwochs
Zeit: 19 Uhr (open end)
Beginn: 22.04.2021
Kontakt: jerome.nguyen@hfg-karlsruhe.de
Ort: HfG-GameLab-Discord
Scheinerwerb: Leistungsschein Fachtheorie Medienkunst

 

SPACE DRIVEN NARRATIVES

Die HfG wird die erste Kunsthochschule weltweit sein, die einen eigenen Satelliten ins All schießt. Die Information bewegt sich durch den Raum und die Zeit immer in der gleichen Form. Sie bewegt sich in einer Spirale. Computerdisketten und Videobänder, CDs und Festplatten speicherten Information spiralförmig. Unser Satellit wird aus der Trägerrakete katapultiert und innerhalb von drei Monaten spiralförmig Richtung Erdmittelpunkt gezogen, bis er verglüht. In Kooperation mit AmbaSat schicken wir eine Weltraumsonde in den Orbit und nutzen ihre Signale, um innovative Experimente und datengesteuerte Projekte zu entwickeln. Neben der Programmierung und dem Testing vor dem Lift-Off des Satelliten sowie der Erforschung der Möglichkeiten des neuartigen Interfaces von AmbaSat wollen wir auch den poetischen Aspekt von weltraumdatengesteuerten Kunstprojekten ergründen. Neben diesen und weiteren Theorien und Phänomenen der Space Narratives werden auch Grundlagen der Projektarbeit und -realisierung (Prototyping, Mock-Ups, etc.) vermittelt.

Terminbeschreibung: Montags
Zeit: 10:30-12:00 Uhr
Beginn: 26.04.2021
Kontakt: eheise@hfg-karlsruhe.de (Sprechstunde mit Michael Bielicky: Dienstags, 16-18 uhr)
Ort: Raum 323 (Entropia)
Scheinerwerb: Leistungsschein Medienkunst


MIXED SPACE NARRATIVES

In diesem Seminar fügen wir – Corona-bedingt – einem geheimen kulturellen Raum in Karlsruhe eine neue Realität hinzu. Das Prinzip ‚an/aus‘ oder ‚0 und 1‘ ist die Basis für jede Art von Software, die uns den Alltag erleichtert, das Animieren unbelebter Zeichnungen ermöglicht oder ganze Welten mittels Game Engines erschaffen lässt. Diese Prinzipien wollen wir nutzen, um in einem mobilen Gestus einen neuen kulturellen Raum zu erschaffen: “on the fly“ und “hand held“. Wir werden ausschließlich handgroße LED-Projektoren und tragbare Bluetooth-Lautsprecher und andere tragbare innovative Technologien nutzen, um unsere ortlosen Inhalte in den geheimen kulturellen Raum zu tragen. Welche Wirkung können wir mit diesen minimalen Mitteln erzeugen? Können wir den Alltag interessanter gestalten, können wir innovative Animationsexperimente oder sogar neue Welten erschaffen? Neben diesen und weiteren Theorien und Phänomenen der Public Space Narratives werden auch Grundlagen der Projektarbeit und -realisierung (Prototyping, Mock-Ups, etc.) vermittelt.

Terminbeschreibung: Montags
Zeit: 12:00-14:00 Uhr
Beginn: 26.04.2021
Kontakt: eheise@hfg-karlsruhe.de (Sprechstunde mit Michael Bielicky: Dienstags, 16-18 uhr)
Ort: Raum 323 (Entropia)
Scheinerwerb: Leistungsschein Medienkunst

 

MIXED REALITY NARRATIVES (EXPANDED CINEMA II)

In diesem medientheoretisch fundamentalen Seminar geht es um die Rückbindung von Medientechnologien an ihre Pionierzeit, als die kreative Nutzung der heute alltäglichen Technologien noch fundamental mit ihrer Entstehungsgeschichte verquickt war. Um eine Pionierzeit, in der die breite Öffentlichkeit digitale Avantgardisten wie Jaron Lanier, Warren Robinett, Brenda Laurel, Marvin Minsky oder Timothy Leary noch belächelt hat. Die Wiederentdeckung der Virtual-Reality-Brille durch die (Gaming-)Industrie wird zum Anlass, die an der HfG traditionell betriebene Archäologie des Expanded Cinema mit einer Archäologie der immersiven Environments und der VR unter dem Namen Mixed Reality Narratives zu vereinen. Bisher war “Expanded Cinema” eine Archäologie der tschechischen Meister der materiellen Special-Effects – eine Wiederentdeckung von Künstlern wie Josef Svoboda, Raduz Cincera oder Jan Svankmajer, Künstlern zwischen Magier und Kameramann. Diese Wiederentdeckung wird nun um die Reihe der amerikanischen Programmierer, Tüftler und Technik-Propheten erweitert.

Terminbeschreibung: Montags
Zeit: 16-18 Uhr
Beginn: 26.04.2021
Kontakt: eheise@hfg-karlsruhe.de (Sprechstunde mit Michael Bielicky: Dienstags, 16-18 uhr)
Ort: Raum 323 (Entropia)
Scheinerwerb: Leistungsschein Medienkunst

 

COFFEE AND GAME DEVELOPMENT SEASON 2

Dieses Seminar wendet sich an alle, die sich für das digitale Entwickeln von Games interessieren. Wir bringen Euch die Basics des Game-Developments bei, indem wir mit Hilfe der Unity-Engine ein Spiel erstellen, gestalten und programmieren. This seminar is for everybody interested in digital game development. We will teach you the basics of game development inside the Unity Engine. Inside this game engine we will create, design and code a game. You do not need any previous experience!

Terminbeschreibung: Freitags
Zeit: 14-15:30 Uhr
Beginn: 30.04.2021
Kontakt: mbielicky@hfg-karlsruhe.de
Ort: Raum 323 (Entropia)
Scheinerwerb: Leistungsschein Medienkunst

 

ESPRESSO AND INTERMEDIATE GAME DEVELOPMENT

In diesem Seminar wird genauer auf verschiedene Aspekte beim Entwickeln in der Unity Engine und mit C# geachtet. Der Fokus in dem Seminar liegt auf der Programmierung. Daher sollten hier einige Vorkenntnisse mit der Unity Engine und Programmieren bestehen. In this seminar we will look closer to different aspects of developing in the Unity Engine and C#. We will explore different coding strategies in different aspects of the Unity Engine. For this seminar you should bring basic knowledge in programming and with the Unity Engine.

Terminbeschreibung: Freitags
Zeit: 11-12 Uhr
Beginn: 30.04.2021
Kontakt: mbielicky@hfg-karlsruhe.de
Ort: Raum 323 (Entropia)Scheinerwerb: Leistungsschein Medienkunst

CINEMA4D WORKSHOP

The Gamelab will continue to provide a Cinema 4d workshop for this semester. We will look at rendering, as well as lighting and camera setting techniques. Students who want to show furniture design, scenography and interior designs in a virtual space are also welcome. There is no previous basic knowledge needed. The course will be based in English. It would be great if you all have an educational version of cinema4D.

Description: Thursdays, bi-weekly
Time: 14 Uhr
Start: 06.05.2021
Contact: mbielicky@hfg-karlsruhe.de
Location: BBB
Course credit: Workshop credit Media Art

ICONUU / IMAGIT – CREATE PLANETARY VISUAL LANGUAGE (Early Trailer)

Iconuu is a platform and a tool, working like an advanced social network. Advanced by the fact, that participants are allowed to communicate via complex visual, graphical and iconic language, using no words. Social by the fact, that it brings new tools for collaborative interaction on-line.

Within this network people communicate with a new code for an old system. The new code works as a sensual stenography to create a visual statement in a narrative format. In practice iconuu offers icons to design your communication and gives you also the possibility to create your own icons. The main aim is to put creativity before pragmatism. Ambiguous Ambiguous!

 

Iconuu is a very ambitious project and it’s development will never and…
Nevertheless we are happy to invite you to our beta-version under iconuu.net.

Your feedback is always welcome: info@pipes-project.net

The warm-up of iconuu within the frame of GLOBALE was a great success.
Please check up our Facebook page for more details.

here you can find the website: http://pipes-project.net/iconuu/

 

Außenstelle

AUSSENSTELLE is a project that turns a university seminar into (artistic) intervention in public space. In the “Go Public” seminar at the Hochschule für Gestaltung, projects are implemented that deal with various dimensions of public space. The project outpost, which was conceived by Eva Franz and Achim Weinpel, provides a public place for  discussions and project sketches concerning  art and public space. It takes place as an artistic intervention in (semi-) public places, such as in department stores, swimming pools, parks, pedestrian zones, train stations, etc. The first action took place on the market square in Karlsruhe.
 
The „außenstelle” project was conceived by Eva Franz and Achim Weinpel and organized in collaboration with Jan Cordes, Robert Hangu, Martin Sturm and Carina Obrecht. Filmographer: Michael Rybakov.

 

AUßENSTELLE ist ein Projekt, das ein Hochschul-Seminar zur (künstlerischen) Intervention im öffentlichen Raum werden lässt. In dem „Go Public“ Seminar der Hochschule für Gestaltung werden Projekte realisiert, die sich mit verschiedenen Dimensionen des öffentlichen Raumes auseinandersetzen. Das Projekt Außenstelle, das von Eva Franz und Achim Weinpel konzipiert wurde, sieht vor, Diskussionen und Projektskizzen über Kunst und den öffentlichen Raum als künstlerische Intervention an (halb-)öffentlichen Orten stattfinden zu lassen, wie z.B. in Kaufhäusern, Schwimmbädern, Parks, Fußgängerzonen, Bahnhöfen etc. Die erste Aktion fand am Marktplatz Karlsruhe statt.

Das Projekt “Außenstelle” wurde konzipiert von Eva Franz und Achim Weinpel und in Zusammenarbeit mit Jan Cordes, Robert Hangu, Martin Sturm und Carina Obrecht organisiert. Filmaufnahmen: Michael Rybakov.

 

 
 

Ina Blom – Lecture & Workshop

In ihrer Vorlesung “Draw a Straight Line. Contemporaneity, Infrastructural Sensibilities and Sensorial alignment. wird Ina Blom das Werk von La Monte Young “Draw a Straight Line and Follow It” von 1960 (und die verschiedenen Umsetzungen, die es über Medien und Zusammenhänge erzeugt hat) als Ausgangspunkt für eine längere Geschichte von Geraden in der Modernen Kunst und ihrer Beziehung zu breiteren Infrastrukturbedingungen und -änderungen verwenden.

Ziel ist es einige Punkte einer Archäologie der Gleichzeitigkeit zur Verfügung zustellen, orientiert an technischer Synchronisation oder Anordnung von sensorischen Kapazitäten. In dem Workshop, welcher dem Vortrag folgt, werden einige Texte besprochen, die mit diesem Thema im Zusammenhang stehen und auch ein näherer Blick auf einige historische und zeitgenössische Materialien geworfen.

Vortrag und Workshop finden am Donnerstag, den 25. 01.2018 um 11:00 Uhr in Entropia (R 323) statt.
Bitte beachtet, dass der Vortrag auf Englisch gehalten wird!

 

Mehr über Ina Blom: 

Sie ist Professorin an der Dept. of Philosophy, Classics, History of Art and Ideas at the University in Oslo und Wigeland Gastprofessor an der University of Chicago. Ihre Buchveröffentlichungen umfasst ” The Autobiography of Video. The Life and Times of a Memory Technology” (2016) und “On The Style Site. Art Sociality and Media Culture” (2007,  2009), sowie auchdie editierten Bände “Memory In Motion. Archives, Technololgy and the Social” (2016) und “Raoul Hausmann et les avant-gardes” (2014). Sie arbeitet auch als Kunstkritiker mitwirkend im Artforum, Tezte zur Kunst, Afterall und Parkett.

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     English version

In her lecture “Draw a Straight Line. Contemporaneity, Infrastructural Sensibilities and Sensorial alignment.“, Ina Blom will use La Monte Young’s 1960 compotision “Draw a Straight Line and Follow It” (and the various permutations it engendered, across media and contexts) as a point of departure for reviewing a longer history of straight lines in modern art and their relation to wider infrastructural conditions and changes. The aim is to provide some points toward an archeology of a contemporaneity oriented around technical synchronization or alignment of sensorial capacities. In the workshop session that follows the lecture, everyone will discuss a couple of texts related to  this topic and also take a closer look at some historical and contemporary materials.

Her lecture and workshop will take place on Thursday, the 25.01.2018 at 11 am in Entropia (Room 323).
Please notice that the talk will be held in English!

 

More about Ina Blom:

She is professor at the Dept. of Philosophy, Classics, History of Art and Ideas at the University of Oslo and Wigeland Visiting Professor at the University of Chicago. Her book publications include “The Autobiography of Video. The Life and Times of a Memory Technology” (2016) and “On The Style Site. Art Sociality and Media Culture” (2007,  2009), as well as the edited volumes “Memory In Motion. Archives, Technololgy and the Social” (2016)and “Raoul Hausmann et les avant-gardes” (2014). She also works as an art critic, contributing to Artforum, Tezte zur Kunst, Afterall and Parkett.

Simon Ingram – Artist Talk

Am 10.01.2018 um 17 Uhr im ZKM Kubus wird Simon Ingram, im Rahmen der Open Codes Ausstellung des ZKMs, seinen Artist Talk In a certain sense we are at the same level as it is über die Hintergründe seiner aktuellsten “Radio Painting Station”-Installation mit dem Titel “Looking for the Waterhole” halten.

Diese Arbeit befasst sich damit, die Praxis der Abstraktion und der Produktion von abstrakten Bildern als etwas zeitgenössisches anzusehen, durch das Weiterentwickeln von Vilém Flussers Auffassung des technischen Bildes.

Der Vortrag wird in Englisch gehalten und es gibt keine Eintrittskosten.

 

RUNDGANG DURCH DIE LICHTHÖFE

Zum 25-jährigen Jubiläum der Hochschule und als besonderer Höhepunkt zweier intensiver Semester geben die Studierenden der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe beim “Rundgang durch die Lichthöfe der HfG 2017” den BesucherInnen Einblicke in ihre künstlerischen und theoretischen Arbeiten, Produkte, Entwürfe und Ideen.

Eröffnung | 13. Juli 2017 | 18:00 Uhr

Öffnungszeiten | 14./15. Juli | 10:00 bis 22:00 Uhr

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    English version

To the 25-year-old jubilee of the college and as a special climax of two intensive semestres the students of the Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe give in the “walk through the patios of the HfG 2017” to the guests insights into their artistic and theoretical works, products, drafts and ideas.

Opening | 13th of July, 2017 | 18:00 o’clock

Opening times | 14th/15th of July | From 10:00 to 22:00 o’clock

Weitere Infos siehe – for more information click: http://beta.hfg-karlsruhe.de/aktuelles/rundgang-durch-die-lichthoefe-der-hfg-2017/

 

ALCHIMISTEN KISTE – Expanded Cinema

Die Geschichte von Expanded Cinema ist der Schlüssel zum Verständnis der heutigen medialisierten Kultur. Seit den fünfziger Jahren haben Künstler den klassischen Kinobegriff zu erweitern gesucht und oft immersive Kinoformate oder hybride, zeitbasierte Environments entworfen und erprobt. Natürlich gab es auch vor der damaligen Zeit historische Vorläufer solcher Formate, die bis ins 17 Jahrhundert reichen. Ohne das Bewusstsein für diese wichtigen kulturellen Ereignisse ist es schwierig die visuelle, digitalisierte Kultur von heute zu verstehen.

In dem Kurs werden sowohl Meilensteine, als auch absolute und vergriffene Geheimtipps der Mediengeschichte, teilweise aus der Privatsammlung von Michael Bielicky erschlossen, diskutiert und analysiert.

 

Prof. Michael Bielicky | Paul Kenig

Dienstags | 11–14 Uhr

Raum 323 (Entropia)

 

Walter Benjamin – Port bou – Exkursion

Um Walter Benjamins Flucht aus Südfrankreich zu sonifizieren bzw zu visulaisieren ist das Seminar im Mai für zwei Tage nach Nord-Spanien gefahren.  Nach Ankunft am späten Nachmitttag, besuchten wir Cap de Creus und Salvator Dali’s ehemalige Fischerhütte in Cadaqués.Am nächsten Tag sind wir mit dem Zug auf die französische Seite der Pyrenäen gefahren um die ehemaligen Schmuggelroute zu gehen. Dieser extrem schwierige und teilweise gefährlicher Weg war der letzte Fluchtversuch von Walter Benjamin vor dem Nazi-Deutschland. Nach sechs beschwerlichen Stunden später erreichten wir dann Port Bou, wo auch das Leben von Walter Benjamin in 1940 ein Ende genommen hat.

 

GO HAVANA

Die Farbenfreude und das angenehm tropische Klima übertrafen all unsere Erwartungen. Was außerdem sofort ins Auge fiel, ist die Offenheit und die ethnische Diversität der Bevölkerung. Überall wird durch musikalische und tänzerische Unterhaltung ein positives Lebensgefühl vermittelt. Ständig wird man auf den Straßen von Kubanern angesprochen, denn als Tourist ist man die Attraktion selbst. Trotzdem fühlt man sich nicht unsicher, auch nicht nachts allein als Frau, denn überall patrouillieren Polizisten durch die Gassen Havannas.

 

Die Reise nach Kuba fühlte sich an wie eine Reise in die Vergangenheit. Durch das Handelsembargo der USA ist das Warenangebot dort extrem limitiert. In manchen Bereichen kommt es einem deshalb noch so vor, als lebe man in den Fünfziger Jahren. Der sich einsetzende Wandel ist allerdings schon jetzt sehr bemerkbar und das Land verändert sich schnell. Die großen westlichen Marken drängen langsam auf den kubanischen Markt.
Die Insel selbst ist ein karibisches Paradies wie es im Buche steht: Kristallklares Meer, schneeweiße Sandstrände, Kokospalmen.

 

Das Wifredo Lam Museum in Havannas Altstadt gehört mit zu den weltweit bekannteren Kubas. Nicht nur Ikonen wie Louise Bourgeois durften hier schon ausstellen, auch die Biennale Kubas findet hier statt. Zur Eröffnung der Ausstellung “Lost” von Michael Bielicky und Camila Richter präsentierten wir unsere Performance “Einwerk” im Atrium des Museums.
Einheitlich in weiß gekleidet, verflochteten wir uns mit ebenfalls weißen Stoffbahnen zwischen den Säulen des Lichthofes bis zur kompletten Unbeweglichkeit – gefangen im eigenen Netz. Die vorher im Raum platzierten Scheren, ließen den Zuschauern die Möglichkeit, in die Performance einzugreifen und uns zu befreien oder uns stattdessen in eingeschnürtem Zustand verharren zu lassen. Nach einer Stunde entschied sich ein kubanischer Besucher dazu, uns aus der Körperskulptur aufzulösen. Danach entknoteten wir das restliche Netz und verließen den Platz wortlos, so wie wir gekommen waren.
Ob dies nun eine Anlehnung an die stille Rebellion der Women in White Kubas war, ein symbolischer Akt für die unerbittliche Isolierung des Landes oder den Uniformitätsdrang, der immer noch in Kuba spürbar ist, blieb dem Betrachter selbst überlassen. Die Farbe als Symbol und die eigene Verspinnung bis in die Bewegungslosigkeit, sowie unser einheitliches Auftreten waren unsere konzeptuellen Kernpunkte.

 

About Aliens and Goddesses,

Bandages and Bondages

I see a video of a performance in an inner courtyard, which is surrounded by arcades of salmon
pink columns. Inside the open corridor viewers stand and watch three performing women.

I see a video not only changing the perspectives, but also the objects: The eye of the camera
smoothly turns to the viewers who are standing around the site of the happening. It gets very close
to some faces before wandering back, behind the columns, again focusing on the performers.

I see three women, whose performance radiates calmness and certainty. Their noble way of
movement reminds me of ancient greek goddesses. They are clothed in loosely falling jumpsuits
whose pure white mixes up with the slightly yellowish of bandages that are being wrapped around
their bodies and knotted between performers and columns. The women move through the yard,
busy linking living material to lifeless stone, combining moving body to the static monuments of
ancient generations. Their calm, mighty and certain aura indicates a master plan of their
movements.

Like a spider´s web the net in the courtyard is growing and interconnecting the performer loosely.
But unlike spiders, those humans are not able to walk on their strings. Although they still seem to
know what they are doing, the superior position of the spider building a web to catch some food
turns in reverse: The bandages mark the walked paths of the women but become tighter and even
limiting with every lashed knot until they become bondages.

For me, not inaugurated into their plan, the knotting-episode of the performance evoked the feeling
of exclusion and curiosity that I find also in the expression of the filmed viewers of the
performance: Their hesitating smile speaks of an interest while not being able to access the
situation. The observers are divided spatially from the happening (their place is inside of an open
corridor, which is divided by arcades from the courtyard that functions as a stage) and by a
knowledge gap opening up between performers and viewers.
The goddess-like figures appear on first sight as aliens because of the intranspareny of their
insterests. But thanks to the fore- and background flattening video, an interesting inversion takes
place: For me actually the bright clothed people surrounding the place of the event appear as
aliens, as they do not fit into these holy halls of the illustrious building and obviously are subjected
to the place, duration and content of the performance.

After a radical cut I see the scene from above, where the three women are now lying tightly bound
together on the floor. The three bodies are bound together, completely interwoven. They are
positioned in a mixture between sitting and lying. They lean back, their necks and backs under
massive tension, their faces eager to maintain the calm expression of the whole performance.
Now it appears as if they are randomly thrown there, remaining crystallized in their last movement.
They are looking in different directions, as if they have nothing to do with each other and would
rather be at a different place. This bunch´s intimacy is not passionate but kind of distanced.

The mixture of cruelty and tenderness that manifests in this human real-time sculpture cumulates
in the moment of their dissolution: When the artists find themselves in a community that gets closer
until they are too intimate to move, a man in checkered shirt is entering the scene with a pair of
scissors. He starts cutting the strings that hold the bodies tight. Seeing the three women lying
interwoven on the floor, it feels as if he cuts into one body. Although it might be a release to the
performer´s muscles, it feels like an act of cruelty. The sudden cut demolishes the long-term built
multidimensional sculpture of bodies, evoking an unexpected pain inside me.

I may suggest that this performance is about the boon and bane of community, of a blessing
through knowledge and an inauguration by rituals that perform certainty.
It is about the relief of being included, but also about narrowing bonds for the sake of intimacy.
It is about looking up to goddesses and staring at aliens and not knowing which side you are on.

| Verfasserin: Jandra Böttger |

Gulaschprogrammiernacht (GPN) 2017

Hacken, Programmieren, Vorträge, Workshops – und natürlich Gulasch! Auch 2017 laden der Entropia e.V. und Chaos Computer Club (CCC) Karlsruhe zur GPN.

 

Do, 25.05.2017 bis So, 28.05.2017

Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) | Lichthof 3-4, ZKM | Zentrum für Kunst und Medien

Eintritt frei | Anmeldung erwünscht

 

Works for me! But does it work as intended?

Was schützt den Code, die Infrastrukturen oder die Anwendungen, die wir bauen, davor, am Ende für etwas eingesetzt zu werden, das etwa gegen unsere ethischen Prinzipien verstößt? Ob Dual Use oder einfache Zweckentfremdung: Können wir einfach vor uns hin hacken, ohne diese Möglichkeiten mitzudenken? Über all das soll auf der GPN17 wieder ausführlich diskutiert werden.

Was 2002 in einem Karlsruher Kellerraum mit ein paar Technikbegeisterten angefangen hat, ist zu einer der größten Veranstaltungen des lokalen Chaos Computer Clubs gewachsen. Die Themen sind breit gefächert: Den Kern bilden Hard- und Softwareentwicklung sowie Datensicherheit. Daneben kommen aber auch Datenschutz, Netzpolitik und viel andere faszinierende Themen zum Zug: Wie kocht man das perfekte Gulasch? Kann man aus Hardwareschrott noch schönen Schmuck basteln? Wie funktioniert eigentlich eine Nähmaschine? Wie fliegt man Raumschiffe?

Auf der Gulaschprogrammiernacht gibt es alles, was das Herz begehrt: Vorträge, Workshops, ein großes Hackcenter, Mate und Tschunk, eine epische Lounge und eine wundervolle Lavawiese. Und natürlich Gulasch – mit Fleisch und in veganer Variante! Willkommen sind alle, von den üblichen Verdächtigen bis zu den noch völlig Unerfahrenen, Niedagewesenen. Trotz der Tiefe, in die manche Vortragende eintauchen, richtet sich die Gulaschprogrammiernacht nicht nur an »Digital Natives« oder Freaks. Alle sind willkommen und können etwas lernen, es gilt das alte Motto »uns gefällt alles«.

 

An der GPN teilnehmen:

Die Gulaschprogrammiernacht ist eine offene Veranstaltung für alle. Eine vorherige Anmeldung ist jedoch erwünscht damit die Organisatoren sich besser auf die Besucherzahl vorbereiten können und genug Zutaten für das so berühmte Gulasch kaufen können. Weiterhin wird von Besuchern, denen dies möglich ist, eine Spende erbeten. Da die Gulaschprogrammiernacht vollständig von Freiwilligen organisiert und ausgerichtet wird, ist sie wesentlich auf tatkräftige Unterstützung angewiesen. So sind hier »Trolle«, die zum Gelingen der GPN einen unschätzbaren Beitrag liefern, anders als in Internet-Diskussionen, hoch angesehen.

Weitere Infos | Anmeldung unter : http://www.entropia.de/GPN17

 

Organisation / Institution
Entropia e.V. und Chaos Computer Club (CCC) Karlsruhe