Ján Mančuška and vernacular narration in the age of global

11. Februar | 18 Uhr
Vít Havránek spricht über den verstorbenen Konzeptkünstler

In seinem Vortrag „Ján Mančuška and vernacular narration in the age of global“ betrachtet der Prager Theoretiker und Kurator das Leben und Werk des vielseitigen Künstlers Mančuška, der mit  Malerei, Zeichnungen, Videoinstallationen, aber auch mit Theater- und Filmproduktionen sowie mit literarischen Arbeiten von sich reden machte. Der Vortrag über den im Jahre 2011 verstorbenen Künstler findet auf der Lichtbrücke im 1. OG in englischer Sprache statt.

Der Eintritt ist frei.

Die frühen Werke von Jan Mančuška – geboren in Bratislava – re-formulierten die Ästhetik des Alltags und beschäftigten sich mit den Strategien der sozialen Identifikation in ständigem Bezug zu tschechoslowakischen Konzeptkünstlern der  1970er Jahre. Mit zunehmend internationaler Rezeption zeichneten sich zwei charakteristische Richtungen innerhalb seines Schaffens ab: Zum einen beschäftigte sich der mit dem Jindrich-Chalupecky-Preis 2004 ausgezeichnete Künstler mit der Frage, welche Rolle die Sprache innerhalb der Konstruktion bzw. Herstellung von Bedeutung spielt – zum anderen interessierte er sich mehr und mehr für das Erzählen von existentiellen, aber trotz allem volkstümlichen Geschichten. Die Verbindungen zwischen diesen beiden Positionen war für Mančuška der Nährboden seiner politischen und sozialen Standpunkte. Der Austausch zwischen der Künstlichkeit der Sprache einerseits und der vorbelasteten Natur einer Geschichte andererseits wurden zum charakteristischen Aspekt seiner Arbeit. Zuletzt entwickelte er vermehrt Methoden der Dekonstruktion, Decoupage und einer fragmentierten Erzählweise in Film und Video.

Das vielfältige Werk von Mančuška bietet die ideale Grundlage für eine breitaufgestellte Reflexion über den „epistemological turn“ sowie über die Bedeutung und Übertragung volkstümlicher und internationaler Narrative.

Jan Mančuška war mit seinen Werken auf der Biennale in Venedig sowie in renommierten Museen in Basel, Amsterdam und New York zu sehen.

Feudalistic Pluralism – Norman Klein

A brief archaeology of our present crisis: Feudalistic Pluralism

Meet Norman Klein

Dienstag, der 27.01., 18 Uhr, Black Box
Norman Klein hat sich kurzfristig dazu bewegen lassen, einen
hochschulöffentlichen Vortrag über seine aktuelle Recherche und sein
neues Buch zu halten. Der Vortrag findet bereits kommenden DIENSTAG, den
27.01. um 18 Uhr in der Black Box statt. Also: Kommet und begegnet Norman
Klein.

Der Vortrag wird auf Englisch gehalten.

Numbers and Algorithms in Art

Milan Guštar ist Komponist, Forscher, Programmierer und Designer von elektronischen und elektro-akustischen Instrumenten. Seine Arbeit überbrückt die Grenzen zwischen Wissenschaft, Technologie und Kunst. Er fokussiert sich im Speziellen auf algorithmische und generative Kunst, die Theorie von musikalischen Tuning Systemen und Mikrotonalität, die neue Organologie, Sonifikation und Visualisierung.

Seine Methode für das Erstellen von musischen und visuellen Kunstwerken ist beeinflusst durch das Konzept von “Musica” aus dem mittelalterlichen Quadrivium – der Harmonielehre, basierend auf den numerischen Beziehungen zwischen den Wurzeln der Pythagorischen Tradition, in welcher Mathematik sich mit der symbolischen Bedeutung der Zahlen verbindet.

Milan Guštar wird uns in seine Art mit Zahlen, Mathematik und Algorythmen zu Kompositionen zu verweben, einweihen und in diesem Zuge seine akustischen und visuellen Kunstwerke vorstellen.

Wie viele Körner bilden einen Haufen? – Prof. Dr. Thomas Hensel

God of War III , Echochrome, Monument Valley, Alice: Madness returns, … oder Wie viele Körner bilden einen Haufen?

Am 25.06. um 18:00 Uhr haben wir Prof. Dr. Thomas Hensel für einen Vortrag zu Gast bei uns an der HfG.
Ausgehend von »Portal« (Valve, 2007) und »Portal 2« (Valve, 2011) versucht der Vortrag erstens die Entstehung eines neuen Genres zu beobachten, zweitens wenigstens ansatzweise die Bildlichkeit des Computerspiels zu verstehen und drittens die Eigenart dieser Bildlichkeit als wesentliches Merkmal auch eines Genre zu begreifen.

Prof. Dr. Thomas Hensel studierte Philosophie, Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Unternehmensführung in Hamburg, München und Vallendar.
Seit 2013 ist er Professor für Kunst- und Designtheorie an der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim. Daneben seit 2011 Mitglied der Faculty des Certified Program »Visual Competencies« der Donau-Universität Krems.

Thomas Hensel hat nach wenigen Semestern Unternehmensführung an der WHU – Otto Beisheim School of Management sein Bakkalaureat in Philosophie an der Hochschule für Philosophie München/Philosophische Fakultät S. J. gemacht. Einem Magisterabschluss in Philosophie an der Universität Hamburg folgte die Promotion in Kunstgeschichte ebendort. In seiner Habilitationsschrift, die sich dem Computerspiel widmet, schlägt er eine Brücke zwischen Kunstgeschichte und Medienwissenschaft. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen ebenso frühneuzeitliche Druckgrafik wie der Schreibtisch als Medium oder die Akteur-Netzwerk-Theorie. Für seine Arbeit wurde er unter anderem mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Aby M. Warburg-Förderpreis des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg ausgezeichnet.

Nach Lehrtätigkeiten an Hochschulen im In- und Ausland bekleidet er in Pforzheim seit Oktober eine Professur für Kunst- und Designtheorie (W3). Zudem gehört er der Faculty des Certified Program »Visual Competencies« der Donau-Universität Krems an. Zu seinen Vorhaben zählt unter anderem die Gründung eines Instituts für Designforschung.

Dimensionless Illusion – Jerzy Olek

12.06.14 | 18 Uhr | ZKM Vortragssaal
Seit 1991 entwickelt Jerzy Olek sein Kunstprojekt „The Dimensionless Illusion“ (Die dimensionslose Illusion). Der Theoretiker und Künstler befasst sich bei seiner Arbeit mit dem Raum und dessen verschiedenen Erscheinungsformen, der Illusion und der Darstellung des Dreidimensionalen im zweidimensionalen Raum.

Bei seiner Arbeit widmet er sich immer wieder den Fragen nach der Wahrnehmung: Was sehen wir wirklich? Was ist Illusion? Was beeinflusst unser Sehen und die damit verbundene Begriffsbildung? Seine subjektive Vorstellung von Raum hält er in Zeichnungen, Fotografien, Spiegelungen, Grafik oder Computerausdrucken fest. Auf der Suche nach neuen Dimensionen erschafft er Objekte, komplexe visuelle Strukturen und Installationen, die er am Abend des 12. Juni in einem Vortrag dem interessierten Publikum vorstellen wird.

Jerzy Olek ist nicht nur Theoretiker und Künstler, als welcher er bereits Teil zahlreicher Ausstellungen war, sondern auch Buchautor („Moja droga do bezwymiaru“ (2001), „Umożliwianie niemożliwemu“ (2007) und „7 od/za/słon iluzji“ (2013)) und Professor an der Akademie der Künste in Posen und der Hochschule für Sozialpsychologie in Breslau. Darüber hinaus betreibt er als Galerist seit 1977 die Galerie „Foto-Medium-Art“, die in Polen von besonderer Bedeutung ist.

 

 

Jerzy Olek has been developing his art project “The Dimensionless Illusion” since 1991. In his work, the theorist and artist deals with space in its diverse forms of appearance, with illusion and the representation of three-dimensional in two-dimensional space. His works invariably turns on the question of perception: What is it that we really see? What is illusion? What influences our vision and the formation of concepts?

He captures his subjective representations of space in drawings, photographs, reflections, graphics and computer print-outs. In the search for new dimensions, he creates objects, complex visual structures and installations, which he is scheduled to present to an interested public in a lecture on the evening of June 12, 2014.

Jerzy Olek is not only a theorist and artist, in which capacity he has contributed to numerous exhibitions, but is also author of books, such as “Moja droga do bezwymiaru” (2001), “Umożliwianie niemożliwemu” (2007) and “7 od/za/słon iluzji” (2013), and professor at the Academy of Art in Posen, and the University of Social Psychology, Breslau. Furthermore, as gallerist, he has been running a highly-respected gallery in Poland “Foto-Medium-Art”, since 1977.

For an absurd way to create 3D image – Anne-Sarah Le Meur

08.05 | 16:00 | Black Box (R 341)

How about playing to invert the organization rules of the physical world? How about forgetting our physical world to generate another world, another space, a breeding of unreasonable dreams and mathematics? Let’s be poets, let’s be artists. Let’s be absurd!!! And let’s smash the 3D space conventions, all the 3D image conventions. Let’s generate an upset space, an ambivalent, cracked or sometimes stratified space. A sensitive, sensual, tactile space! Where non linear temporality and negative light would activate the viewer’s gaze and senses! A new and uncanny space where even its interaction rules would be transformed even reversed . . . Anne-Sarah Le Meur will present her artistic research on pictorial and interactive 3D image (ranging from 1990 to 2013). After having explained why it is interesting to program images, she will expound the way she works with code and combinatory, and how ideas come to her mind and are embodied in images.

Playful Systems – Mary Flanagan

30.11.11 | 20:00

Mary Flanagan, amerikanische Medienkünstlerin und Spieleforscherin, zu Gast am Mittwoch, 30. November 2011, ab 20:00 im Studio der HfG Karlsruhe. Sie spricht über ihr eigenes künstlerisches Werk. Titel ihres Vortrags: “Playful Systems

Mary Flanagan ist Medienkünstlerin und eine der angesehensten Forscherinnen auf dem Gebiet der Games Studies. Sie verbindet in ihren Arbeiten künstlerische Praxis mit kultureller Forschung.

In den vergangenen Jahren hat sie mehr als 20 kritische Essays und Buchkapitel zu digitaler Kunst, Cyberkultur, Computerspielen und verantwortungsvollem Design geschrieben. Ihre jüngstes Buch, “Critical Play”, wurde von der Fachpresse begeistert aufgenommen, wirft es doch einen kulturhistorischen und zugleich künstlerischen Blick auf die Spiele. Dabei spricht sie diesen die Fähigkeit zu, etablierte Normen zu hinterfragen und somit ein breiteres Spektrum der Spielerfahrung hervorzubringen.

Neben ihrer interdisziplinären Forschungstätigkeit wird Mary Flanagan auch für ihre immer noch anhaltenden Pionierarbeiten im Bereich Digitaler Kunst gefeiert. Ihre Werke reichen dabei von auf Spielen basierenden Systemen über Viren und Körperinterfaces bis hin zu interaktiven Texten.

Wir freuen uns über zahlreiche Besucher ihres Vortrags sowie angeregte Diskussionen!

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    English version

Mary Flanagan, american media artist and game studies scholar, is holding a talk on November 30th, 20:00 at the University of Arts and Design, Karlsruhe. Subject of her talk: “Playful Systems

Mary Flanagan is a media artist and one of the most acclaimed game studies scholars. She combines creative praxis with cultural research in her scientific work.

She has written more than 20 critical essays and chapters on the subject of digital art, cyberculture, gaming, and responsible design. Her last book, Critical Play was very well received by the game studies community. Her central thesis in this book examines how games can question established cultural rules and by doing so enable a bigger and much richer field of game play experiences.

Besides her interdisciplinary research activities, she is well known for her ongoing pioneering contributions to the field of digital art. Her artwork ranges from game based systems to computer viruses, embodied interfaces to interactive texts.

 

Live-Stream: http://www.justin.tv/gamelab

[1]: http://www.maryflanagan.com/bio

[2]: http://en.wikipedia.org/wiki/Mary_Flanagan

Towards a Ludic Existentialism – Adam Rafinski

Every generation has not only the right, but also the inner drive to define it’s own existentialism. The need to install a fundamental notion of time into consciousness has always moved the way people grasp the significant conflict of their world. But what could an existential conflict be in a world dominated by mass media that tends to place human beings as a variable within a logical system?

I want to argue in my contribution, that this generation’s struggle manifests itself in contemporary games. Games make believe in the absurd; or in other words: Games create reason out of the unreasonable. A generation without an existential conflict redefines their personal notion of existence through the paradoxicality of the artificial. By accepting the “As-If”-structure, which is the minimal condition of every playful activity, the participant is devoting himself to a secret knowledge which promises a peak behind the curtain of reality.

The rise of digital games as a mass medium in recent years has not only opened up the main achievements of media art for a broader audience, but has outlined “game-play” as a fundamental mediating activity of mankind. It alters not only aspects of aesthetic experience, but also the way we define, describe, and communicate reality. We have become accustomed to finding information online that we didn’t know we were searching for, as well as communicating with other humans via playful algorithmic online platforms. Through work and consumption we are collecting points, and while doing this we are constantly wary of Rabbit Holes, which show that the world is not as it seems. The question remains: Are we working or playing as we do all these things? The playful diffusion of games into of our social, economical and political existence guarantees a very exciting era, in which we view the world through the eyes of a child; observing the phenomena around us as if for the first time.

 

Adam Rafinski (* 1983 Chorzów, Poland) is a researcher, philosopher, art and media theorist, and media artist. His work focuses on the aesthetics of digital culture, the role and embodiment of the subject, playfulness in culture and art, as well as the issue of presence in performance art.
Since 2007 he has performed under the title “I am here”. His performances have taken place in Karlsruhe, Berlin, and New York among other locations. In 2010 he graduated in Art and Media Theory at the University of Art and Design (HfG) writing his thesis on the Experience of Digital Games under Prof. Boris Groys and Prof. Wolfgang Ullrich. Since 2010 he has been a lecturer at the Media Art Department and Institute for Postdigital Narratives of the HfG and co-founder of their GameLab. He conducts theory classes on digital games and the culture of play.