.STEALTH

Irgendwo zwischen Avantgarde-Spieldesign, der DIY-Bewegung und akustischer Vergewaltigung positioniert sich ein kleines, auf den ersten Blick unscheinbares – fast einfach erscheinendes Spiel:  .STEALTH.

Der Spieler schlüpft in die Rolle des blinden Fahrers eines Hochgeschwindigkeitsfahrzeugs in einer zweidimensionalen Welt und hat keine andere Wahl, als sich durch sein Gehör zu orientieren. Vor dieser für den visuell geprägten modernen Menschen nicht trivialen Aufgabe, deren Nicht-Bestehen akustisch bestraft wird, merkt der Spieler bald, dass es nicht um das Absolvieren einer einfachen Rennstrecke geht…

.STEALTH greift damit die Realitätsrepräsentation in der Spielwelt auf und versucht diese durch geschicktes Spieldesign in einen ungewohnten Kontext zu setzen. Die Geduld und Anpassungsfähigkeit des Spielers werden dabei aufs Äußerste strapaziert und fehlende Rücksicht wird durch Einsicht gerechtfertigt.

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    English version

Somewhere between avantgarde-game design, the DIY-movement and acoustic rape positions itself small, at first sight insignificant – almost simply appearing game: .STEALTH.

The player slips in the role of the blind driver of a high-speed vehicle in a two-dimensional world and has no other choice as to orient himself by his hearing. Before this non-trivial job for the visually stamped modern people whose failure is punished acoustically, the player soon notices that it is not about finishing an easy racing distance …

.STEALTH takes up with it the reality representation in the gaming world and tries to put this in an unusual context by skilful play design. Besides, the patience and adaptability of the player are strained on the extreme and missing consideration is justified by examination.

Terrorfahndung

LASN (Labor zur Analyse sozialer Netzwerke) setzt sich kritisch mit social media - Diensten auseinander. Deren Schwachstellen werden aufdeckt, erforscht und publiziert. Hierbei geht es einerseits darum, Studien oder Projekte zum Thema zu generieren und andererseits User zu sensibilisieren und die wahren Intentionen der Dienste ans Tageslicht zu bringen.

Die Daten, die in TERRORFAHNDUNG aufgegriffen werden, wurden generiert während der Installation PEEPSHOW, die im Rahmen des Beyond-Festivals ausgestellt war. Die Besucher des Festivals konnten in einem abgedunkelten Raum durch eine kleine Öffnung in der Wand die Filmaufnahmen von Personen sehen, die sich kurz zuvor ebenso in diesem Raum aufgehalten hatten; entsprechend wurden den jeweiligen Besuchern immer die Aufnahmen der Besucher davor gezeigt.

Der Gedanke hinter PEEPSHOW ist das Moment der Privatheit: In einem abgedunkelten Raum entsteht ein Gefühl von Intimität, der Besucher geht davon aus, nur Beobachter zu sein und selbst ungesehen. Durch die Aufnahmen, die wenig später anderen Beobachtern gezeigt werden, bricht dieses Moment auf.

TERRORFAHNDUNG greift diesen Gedanken auf und fügt den Aspekt des Umgangs mit Daten hinzu, von deren Entstehung der Betroffene nichts weiß; wer kann also schon genau wissen, nicht gerade mittels Bildmaterial staatlich gesucht zu werden?

Von LASN (Martin Reiche, Marco Zampella, Mike Gerber, Jan Straube, Niklas Plessing, Silvia Woll)

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     English version

LASN (lab to the analysis of social networks) argues critically about social media services. Their weak spots are layed on the table, investigated and published. On this occasion it is a matter on the one hand to generate studies or projects of this subject and of sensitising the user, on the other hand of bringing the true intentions of the services to the daylight.

The data which are taken up in TERRORFAHNDUNG were generated during the installation PEEPSHOW which was exhibited within the scope of the Beyond festival. The visitors of the festival could see the photographs of people who had stayed shortly before also in this space in a darkened space by a small opening in the wall; this means each visitor were shown a photograph of the visitors who were there before them.

The thought behind PEEPSHOW is the moment of the privaty: In a darkened space people get a feeling of intimacy, the visitor goes there to be only an observer and thinks he’s unseen. By the photographs which are shown after a little while to other observers this moment breaks.

TERRORFAHNDUNG takes up this thought and adds the aspect of the contact with data whose origin the affected person knows nothing about; who can know how exactly we are to be searched by the state by means of picture in this quite moment?

By LASN (Martin Reiche, Marco Zampella, Mike Gerber, Jan Straube, Niklas Plessing, Silvia Woll)